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Freitag, 10. Juni 2011

Der Menschlichkeit erlegen!

Vorweg, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mal wieder kläglich daran gescheitert bin eine Heilige zu sein. Wie ich feststellen durfte, ich bin auch nur ein Mensch...

Okay, Quatsch beiseite und den Ernst der Realität auf den Tisch. Wer meinen kurzen Eintrag von heute Nachmittag gelesen hat, hat wohl mitbekommen, dass mich irgend etwas verletzt haben muss.
Ja hat es!!!
Wer hätte das gedacht, auch ich fühle mich ungerecht behandelt. Das Leben ist bei allem Optimismus manchmal doch ganz schön unsanft.
Und das ist an dieser Stelle noch nett ausgedrückt!

Heute war mein vorerst letzter Arbeitstag in Berlin. Mein Praktikum hat sich dem Ende zugewendet und winkt doch leicht wehmütig den letzten sechs Wochen zu.
Irgendwie sah meine Vorstellung des letzten Tages allerdings doch anders aus als die Realität...
Geendet hat er (der Tag) mit Worten, die ich hier besser nicht wiederholen werde :-(

Ich war heute Nachmittag raus aus dem Café, Feierabend eingeläutet und aufs Rad geschwungen, als es über mich hereinbrach.

Eine unserer Frauen von der Straße hat hinter mir her geschrien...
"Verzieh dich hier du .....", war noch das Netteste was in einem unglaublichen Wortschwall über mich herfiel.
Unbegreiflich war es mir, zumal ich kein Wort mit ihr gewechselt habe.
Hilflos bin ich geradeaus geradelt und habe das getan was mir in den Sinn kam: Ich habe geheult.
Die ganze Strecke mit verschleiertem Tränenblick. Hätte nur noch gefehlt schluchzend in ein Auto zu fallen. Toll gemacht...
Okay, menschlich, aber...

Diese Worte haben mich sehr verletzt. Natürlich bin ich mir bewusst darüber, dass die junge Frau kein persönliches Problem mit mir hat, aber ich kam ihr gerade Recht um ihre Wut & ihren Hass abzuladen. Tolle Wurst.

Sind wir Menschen nicht merkwürdig?
Über all die Tränen habe ich meine Verletzung so wichtig genommen, dass ich darüber die unglaublichen Wunder des heutigen letzten Tages vergessen habe.

Wie Dankbar ich bin über ein Mädel, was ernsthaft aussteigen will und heute ihren Termin gemacht hat für eine Entgiftung!
Und die Zeit & Ruhe, die ich mit einer Frau verbringen durfte, die ich in den letzten sechs Wochen nur auf Distanz kennengelernt habe. Wie wohltuend ihre Wort beim Rausgehen: "Danke für die Zeit die du dir für mich genommen hast."
Oder die Frage nach Gott: "Wer ist das eigentlich? Und wie ist der? Echt, der kennt menschliche Gefühle?"
Oh ja, und wie Er sie kennt!!!
Wie schön dass sie (ich nenne sie an dieser Stelle mal Anna) nach dem Gespräch eine Bibel mitnehmen wollte.

Ich weiß nicht wie ihr zu Gott steht, ob ihr an ihn glaubt oder nicht. Anna sagte mir zu Anfang unseres Gesprächs, sie glaube nicht an Gott. Trotzdem ist sie von einer Sehnsucht getrieben, die sie auf dieses Gespräch gebracht hat.


Ich kann Gott nicht erklären, ich begreife ihn ja selber noch nicht ganz. Muss ich aber auch nicht! Mir reicht das Wissen darum, dass Er mich begreift!
Dass ich sein darf! Dass ich sogar so sein darf wie ich bin.

Und da spielt es auch keine Rolle, wenn ich meiner Menschlichkeit erliege und mal verletzt bin. Ich darf sogar wütend sein oder enttäuscht. Gott kennt noch ganz anderes.
Aber ich darf mich auch freuen! Und das will ich jetzt tun. :-)

Luft ist raus, Verletzung ausgesprochen und Wunder im Blick. Was will man da noch mehr?

Nehmt euch etwas Zeit und hört mal hier rein ;-)

Ich wünsche euch allen viel Mut beim Mensch sein!

1 Kommentar:

  1. Sehr schön geschrieben. :)
    Das kann einem ja nur Mut machen. Danke dafür!
    Bis ganz bald!

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