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Mittwoch, 15. Juni 2011

Marburg - Berlin & Gedanken voller Wörter

Zurück aus den Weiten der sausenden Stadt Berlin, sitze ich wieder am Schreibtisch meiner kunterbunten Welt.

Jetzt kann ich wieder aus dem Fenster im siebten Stock gucken und mich darüber wundern, wie klein und überschaubar Marburg doch ist.
Bevor ich nach Berlin gegangen bin, kam mir Marburg gar nicht so klein vor. Oder doch?
Da sieht man wieder, dass es immer um die Sichtweise geht.
Stelle ich mich nun auf den Tisch, oder lege ich mich doch auf den Boden?!

Bin recht wuchtig wieder in Marburg gelandet, hatte ich aber so gar nicht vor.
Gestern, erster Tag am Bibs und klingeling, mein Dogmatik-Dozent erinnert mich daran, dass ich noch eine Klausur versäumt habe. Kein Problem denke ich mir, wenn doch nur nicht am Donnerstag die Noten stehen müssten... Ups, also was bleibt anderes als heute das Versäumte nachzuholen.
Schön wenn man Dozenten hat, die flexibel sind und so wurde eine mündliche Klausur aus dem Dillema, die ich doch recht gut meistern durfte.
Somit wäre das auch abgehakt.

Mitten drin im Alltag, schneller als mir lieb ist.

Es ist schön, liebe Menschen um mich zu haben. Wie dankbar ich bin über Freunde die mir gefehlt haben und Freunde, denen ich gefehlt habe. Es gibt viel zu erzählen, jeder hat sein eigenes persönliches Abenteuer geschrieben...

Und Berlin???
Berlin klingt nach.
Berlin fehlt mir.
Oder weniger Berlin, als dass was ich dort erleben durfte.

Herzliche Aufnahme!
Liebevolle Menschen!
Eine ganz außergewöhnliche Arbeit!
Bewegende und bewegte Herzen!

Ich bin dankbar und freue mich auf ein Wiedersehen :-)

Und jetzt? Jetzt in diesem Moment?
Jetzt sitze ich hier über meinen heiß geliebten Worten und da fällt mir doch Folgendes in die Hand:

"Worte sind wild, frei, unverantwortlich und nicht zu lehren.
Natürlich kann man sie einfangen, einsortieren und sie in alphabetischer Reihenfolge in Wörterbücher stecken. Aber dort leben sie nicht."
(Virginia Woolf)



Wir alle denken in Worten. Unsere Gedanken sind voll davon.
Jeder Mensch. Ob in Berlin, in Marburg, oder sonst wo auf der Welt. Und das ist gut. Aber was machen wir damit? Nehmen wir sie wahr? Nehmen wir sie ernst?

Ich glaube es ist wichtig, das wir die Bilder verstehen die unser Kopf uns durch Worte, Namen, Vorstellungen (die durch Buchstaben erst lebendig werden) malt, dass wir sie wahr nehmen.
Wenn wir uns verstecken und nichts sagen, werden wir nicht nur nicht gehört, sondern auch nicht gesehen.
Ich habe lange daran lernen müssen, mir bewusst zu machen, dass ich auch was zu sagen habe! Nicht nur die "Großen" unserer Welt dürfen nach Macht schreien!
Das Mäuschen darf ebenfalls nach Käse fragen!

Lassen wir den Worten also die Freiheit sich zu entfalten und halten einen Moment inne...dann dürfen wir auch den Impulsen folgen, im richtigen Moment, das richtige zu sagen.
Das tut den unruhigen Gedanken gut, auch wenn sie mal nicht wissen wo sie hingehören ;-)

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