Free Translation Widget

Freitag, 19. August 2011

Just back...

I´m back again!

Zurück in der Weichheit meiner Matratze, der Wärme meiner Badewanne und der Einfachheit meines Wasserkochers. Mir bliebe noch einiges mehr aufzuzählen an Dingen, die ich die letzten vier Wochen entbehren durfte.
Durfte sage ich bewusst, weil ich durch den Verzicht derartiger Selbstverständlichkeiten den Blick auf das Wesentliche lenken konnte. Dabei müsste ich jetzt eigentlich erst mal anfangen, was überhaupt Selbstverständlichkeiten sind, oder wo wir nur denken es wäre so ...aber gut lassen wir das vorerst.

Meine Auszeit ist beendet.
Ich war vier Wochen mit dem Kanu in Skandinavien unterwegs. Ich habe zwei Touren von je vierzehn Tagen bei Nordlichtreisen mitgeleitet. Die erste fand überwiegend auf Seen in Schweden über die Grenze nach Norwegen statt und die zweite auf den Flüssen der Mitte Schwedens.

Bei beiden Touren waren wir zwanzig Leute. Buntgewürfelte Gruppen mit Menschen, die sich größtenteils vorher noch nie begegnet sind im Alter von 19 - 58.
Alleine das ließe sich schon Herausforderung nennen. Wenn da nicht noch die Tatsache wäre, dass wir uns mit den Touren von der Zivilisation und dem gewöhnten Luxus für eine bestimmte Zeit verabschiedet haben. Alles was wir für je zwei Wochen gebraucht haben, zog mit uns im Kanu durch die Weltgeschichte. Das hieß, wir hatten neben unseren persönlichen Dingen, Tonnen und Säcke auf den Booten, in denen Essen, Geschirr, Zelte und anderes Notwendige für die gesamte Zeit steckte. Wir haben am Feuer gekocht, was bedeutete immer Holz dafür besorgen zu müssen. Wir haben nur draußen gelagert, was bedeutete, neben unseren Zelten eine Plane spannen zu müssen, um auch bei Regen ein trockenes Plätzchen zu haben. Wir hatten keine Toilette, was bedeutete, den Wald mit Spaten durchkämmen zu müssen(fairerweise muss ich sagen, dass es manchmal Plumpsklos gab) usw.…
Unsere Dusche war der See, ebenso wie die Waschmaschine und die Spüle.


Die Wohltat, mein Notebook getrost in Deutschland gelassen haben zu müssen, habe ich noch gar nicht erwähnt...

Ja, alles anders, einfacher und doch bereichernd. Die Gemeinschaft mit Menschen, Gott und der Natur, hat mir viel dabei geholfen meine Gedanken und auch meine Art zu leben zu reflektieren. Ich bin dankbar erfahren zu haben, welch ein Geschenk es ist, durch Gemeinschaft zu erleben, wie man auch schwierige Situationen meistern kann. Was macht man, wenn es den ganzen Tag in Strömen regnet und man nass bis auf die Haut ist? Oder wenn man die Boote an einem steilen Hang aus dem Wasser heben muss? Wenn die Kräfte nachlassen???
Ein Sinnbild für mein Leben.
Wo ich es schaffe auch anderen zu vertrauen, kann ich unglaubliches bewirken. So ist das doch besonders auch mit Gott.
David war es doch, der in den Psalmen gedichtet hat: "Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen!"

Ein Dank an die Menschen, die diese Worte in den letzten Wochen mit Lebendigkeit gefüllt haben.
Ich muss nicht immer nur funktionieren, ich darf auch einfach sein!
Eine meiner Mitstudierenden hat vor einiger Zeit genau das gesagt: "Glück ist, wenn man die Person sein möchte, die man ist!"
Genau das habe ich erfahren. Ich darf ich sein. Ich mag es ich zu sein. Mit all´ meinen Schwächen und Stärken. Mit all´ meinen Gedanken, meiner Unwissenheit und meinen Antworten.

Und genau diese heilsame Erfahrung wünsche ich euch ebenfalls!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen